Spezialdiagnostik bei wiederholten Fehlgeburten oder Implantationsversagen

Fehlgeburten, sogenannte Frühaborte, treten in 11 – 15 % aller Schwangerschaften auf. Diese Prozentzahl steigt mit dem Alter der Frau kontinuierlich an und erreicht im Alter von 45 Jahren etwa 50 %. Ursachen sind Chromosomenfehlverteilungen bei der Befruchtung die zufällig auftreten und nicht therapiert werden können. Kommt es jedoch zu 3 Fehlgeburten in Folge spricht man von wiederholten Aborten. Dies betrifft nur 1 % aller Schwangerschaften. Bei einem Teil dieser Patientinnen können Störungen gefunden werden, die einer Behandlung zugänglich sind. Daher sind weitere Untersuchungen angezeigt.

  1. Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) – zum Ausschluss einer Gebärmutterfehlbildung
  2. Blutentnahme für Chromosomenanalyse – zum Ausschluss angeborener genetischer Ursachen bei beiden Partnern
  3. Blutentnahme für Hormonanalyse – zum Ausschluss hormoneller Ursachen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion oder Hyperprolaktinämie)
  4. Blutuntersuchung auf bestimmte gerinnungsphysiologische und autoimmunologische Ursachen
  5. Biopsie des Endometriums (der Gebärmutterschleimhaut) zur immunhistologischen Untersuchung auf uterine Killerzellen oder auch Plasmazellen als Zeichen einer Entzündung

Allerdings kann die Behandlung einer gefundenen Störung eine erneute Fehlgeburt nicht komplett ausschließen. Nicht bei allen Patientinnen mit wiederholten Aborten kann eine Ursache gefunden werden. Erfahrungsgemäß können aber auch viele dieser Patientinnen Schwangerschaften austragen.