Spermauntersuchung

Wir sind uns dessen bewusst, dass die Spermaabgabe in einer Arztpraxis für viele Männer unangenehm ist. Wir versuchen daher, Ihnen die Situation mit größtmöglicher Diskretion zu erleichtern. Dafür gibt es in unserer Praxis zwei separate Spenderäume zur Spermagewinnung. Wenn Sie einen Spermiogrammtermin haben, werden Sie von einer unserer Labormitarbeiterinnen zum Spenderaum gebracht, wo Sie einen sterilen Becher mit Ihrem Namen erhalten und eventuell vorhandene Fragen stellen können. Im von Innen verschließbaren Spenderaum haben Sie genügend Zeit für die Spermaabgabe. Einschlägige Zeitungen und Videos stehen Ihnen zur Verfügung und selbstverständlich kann Sie Ihre Partnerin auch begleiten.

Da die Auswertung des Spermiogramms einige Zeit dauert, können Sie gleich nach der Spermaabgabe die Praxis verlassen und das Ergebnis später telefonisch erfragen. Vor einer Untersuchung des Spermas sollte eine drei- bis fünftägige

sexuelle Enthaltsamkeit eingehalten werden. Falls die Spermaabgabe in der Praxis für Sie gar nicht in Frage kommt, besteht auch die Möglichkeit, das Ejakulat zu Hause zu gewinnen und körperwarm zur Untersuchung in die Praxis zu transportieren. Die Spermauntersuchung wird gleich im Anschluss in unserem Labor durchgeführt. Dabei werden unter dem Mikroskop die Anzahl (Konzentration), die Beweglichkeit (Motilität) und die Form (Morphologie) der Spermien beurteilt. Bei Verdacht auf eine Infektion, kann eine bakteriologische Untersuchung veranlasst werden. Der Spermiogrammbefund ist ausschlaggebend für unsere Therapieempfehlung. Es ist zu beachten, dass Spermiogramme eines Mannes immer gewissen Schwankungen unterworfen sind, sodass oftmals eine Kontrolle eines auffälligen Befundes nötig ist bevor eine Therapie gestartet wird.

Wichtige Information zum Spermiogramm

Beurteilung des Spermiogramms
Normozoospermie Normale Ejakulatparameter
Oligozoospermie Spermienanzahl reduziert
Asthenozoospermie Spermienbeweglichkeit reduziert
Teratozoospermie Anteil von Spermien mit normaler Form reduziert
Oligoasthenoteratozoospermie Anzahl, Beweglichkeit und Normalformen reduziert
Azoospermie keine Spermien im Ejakulat
WHO 2021 Normalwerte des Spermiogramms
Konzentration (Spermienanzahl) >= 15 Millionen/ml oder Gesamtspermienzahl >= 39 Mio.
Alle vorwärtsbeweglichen Spermien (Kategorien A+B) >=30 %
Lokal beweglich (A+B+C) >=42 %
Morphologie (Spermienform) 4%
(hier unterschiedliche Richtlinien)

Laboruntersuchungen

Das hormonelle Gleichgewicht im Körper ist ein empfindliches Wechselspiel zwischen vielen Parametern. So können verschiedene Hormonstörungen die Ursache dafür sein, dass eine Frau nicht schwanger wird oder wiederholt Fehlgeburten hat. Durch eine Blutuntersuchung können Fehlfunktionen der Schilddrüse, der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse, z.B. erhöhter Prolaktinwert), der Nebennierenrinde und der Eierstöcke (z.B. erhöhte männliche Hormone) erkannt werden. Die Hormone des Eierstocks (Östradiol, Gelbkörperhormon) ändern sich im Laufe des Zyklus und werden daher wiederholt bestimmt.

Einige allgemeine hormonelle Störungen kommen häufig vor, wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), ein erhöhter Prolaktinwert (Hyperprolaktinämie) oder auch Diabetes mellitus inkl. seiner Vorstufe. Diese sollten vor Beginn einer gezielten gynäkologischen Behandlung richtig

medikamentös eingestellt werden. Dabei wenden wir bei unseren Kinderwunschpatientinnen oft strengere Kriterien an als vielleicht Ihr Hausarzt oder Internist. Ist das alleine nicht ausreichend, kann eine Hormonstimulation durchgeführt werden, d.h. es werden gezielt die Eizellreifung, der Eisprung und auch die Gelbkörperphase unterstützt. Vor einer Kinderwunschbehandlung sind serologische Untersuchungen auf HIV, Hepatitis B und C bei beiden Partnern notwendig. Chromosomenanalysen aus einer Blutprobe bei Mann und Frau werden vor einer ICSI-Therapie und zur Diagnostik bei wiederholten Fehlgeburten empfohlen. Diese Blutentnahmen können selbstverständlich auch in unserer Praxis durchgeführt werden.

Beratungsgespräche

Ob Sie zum ersten Mal ärztlichen Rat suchen oder ob durch Untersuchungen bei Ihrem Frauenarzt oder Urologen schon feststeht, dass Sie eine Kinderwunschtherapie benötigen, spielt keine Rolle. Gerne können Sie – am besten gemeinsam mit Ihrem Partner – einen Termin in unserer Praxis vereinbaren. Bitte bringen Sie dazu schon vorhandene Untersuchungsergebnisse mit. Nach einem Jahr regelmäßigem Geschlechtsverkehr ohne Verhütung tritt bei ca. 85 % aller Paare eine Schwangerschaft ein. Warum es bei Ihnen noch nicht geklappt hat, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Zu den häufigsten Gründen zählen Zyklusstörungen, eine Schädigung der Eileiter oder eine eingeschränkte Spermaqualität.

In einem ersten Gespräch mit Ihnen besprechen wir zuerst Ihre „Vorgeschichte“. Ist Ihr Zyklus regelmäßig? Hatten Sie schon Kinderwunschbehandlungen? Dabei

helfen uns die ausgefüllten Fragebögen, die Sie nach der Terminvereinbarung zugeschickt bekommen oder auch gleich ausdrucken können. So können wir dann in Abhängigkeit von der Dauer Ihres Kinderwunsches notwendige diagnostische Maßnahmen veranlassen. Allerdings kann nicht bei allen Paaren ein Grund für das Ausbleiben einer Schwangerschaft gefunden werden. Man spricht dann von idiopathischer Sterilität. Oft kann schon am Ende des Gespräches eine erste Therapieempfehlung gegeben werden. Manchmal vereinbaren wir auch ein weiteres Beratungsgespräch. Wichtig ist uns, dass Sie in den Gesprächen alle Ihre Fragen stellen und Themen ansprechen können. Letztendlich entscheiden Sie, ob und wann eine bestimmte Therapie durchgeführt wird.

Assisted Hatching mittels Laser

Der Embryo ist bis kurz vor der Einnistung in die Gebärmutter von einer Schutzhülle umgeben, der Zona pellucida. Um sich in die Gebärmutterschleimhaut einnisten zu können, muss der Embryo aus dieser Schutzhülle schlüpfen, was in der Regel selbstständig passiert. Unter bestimmten Umständen kann die Schutzhülle jedoch besonders dicht oder verhärtet sein, wodurch das Schlüpfen erschwert bzw. unmöglich gemacht wird. Das Assisted Hatching (Schlüpfhilfe) ist ein technisches Verfahren, bei dem wir dem Embryo das Schlüpfen aus der Schutzhülle erleichtern. Die Embryonen werden dadurch in aller Regel nicht geschädigt.
Die einfachste und sicherste Methode ist das Laser-Hatching, da das Hatching sehr gezielt gesetzt werden kann und auch die Größe und Tiefe exakt einstellbar ist. Der Embryo wird dazu mit einer Haltepipette fixiert (wie bei der ICSI) und mit dem Laserstrahl gezielt gehatcht.

Das Laser-Hatching empfehlen wir vor allem beim Transfer von Eizellen im Vorkernstadium und Blastozysten nach Kryokonservierung, da die Embryonen möglicherweise eine Verhärtung der Zona pellucida aufweisen. In Ausnahmefällen kann auch ein Assisted Hatching bei Frisch-Zyklen indiziert sein (z.B. bei älteren Patienten >38 Jahren oder nach wiederholt erfolgloser IVF- oder ICSI- Therapie trotz optimaler Voraussetzungen).

Blastocystculture

Significant progress has been made in the cultivation of fertilised oocytes (eggs) in recent years. According to a new legal interpretation of the Embryo Protection Act, it is now also possible in Germany to cultivate several fertilised oocytes for up to 5 days (when they reach the blastocyst stage), on an individual basis. During development tot he blastocyst stage, about 60% oft he fertilised oocytes come to a developmental stop. This natural selection during culture results in one or two well developed embryos at the blastocyst stage, which can be transferred with a higher pregnancy rate than transferring embryos at an earlier point during the cycle. If there are more than one good blastocyst, there is the option to freeze the rest to be used in future pregnancy attempts.
The goal is a single-embryo transfer, i.e. the transfer of one good embryo capable of development in order to achieve a singleton pregnancy where possible. The

number of fertilised oocytes tob e cultured until day 5 is determined individually for each therapy, taking into account the age oft he patient, the number of oocytes and, if applicable, the embryo quality in previous cycles. It is not permitted to freeze a large number of embryos at the blastocyst stage, which is why we carefully consider how many embryos to culture further in the lab past the pronuclei stage.
Our goal is to work with couples to create the optimal conditions for achieving pregnancy and ultimately, the birth of a child. Therefore we work together with you to determine the best path for your individual situation.

Embryoscope

Das Embryoscope ist ein Brutschrank, welcher mit Kameras ausgestattet ist und die Embryonalentwicklung durchgängig übrwacht. Damit schafft das Embryoscope optimale Kulturbedingungen für die Embryonen.
In regelmäßigen Abständen (alle 10 Minuten) werden alle Embryonen fotografiert, ohne dass sie aus dem Brutschrank genommen werden müssen. Sie bleiben dadurch die gesamte Kultivierungszeit geschützt im stabilen und warmen Milieu des Embryoscope.
Die Embryonen können über einen Zeitraum von 5-6 Tagen überwacht werden und bezüglich einiger Kriterien wie z.B. Teilungsgeschwindigkeit und Zellzahl spezifiziert und klassifiziert werden. Mithilfe einer hochmodernen Software werden die Embryonen so fast lückenlos beobachtet. Dadurch können die am besten entwickelten Embryonen für den Transfer ausgesucht werden.
Diese idealen Auswahlmöglichkeiten verbunden mit der ungestörten Kultivierung führen zu verbesserten Schwangerschaftsraten.

Hodenbiopsie

Bei manchen Männern finden sich im Ejakulat keine Spermien (Azoospermie). Nach Operationen oder Chemotherapie ist diese Diagnose für viele Männer keine Überraschung. Andere Männer , welche sich vollkommen gesund fühlen und dies meist auch sind, werden mit der Diagnose völlig überrascht. Nach einem ersten Befund, muss die Diagnose erst durch ein zweites Spermiogramm mit deutlichem Abstand von 2 – 3 Monaten bestätigt werden. Weiter sollte im Anschluss eine sorgfältige Untersuchung durch einen Andrologen, einen (meist) Urologen mit spezieller Weiterbildung im Bereich der männlichen Fertilität, durchgeführt werden. Eine Ursache für das Fehlen der Spermien kann nicht immer gefunden werden. Eine ursächliche Therapie ist leider nicht möglich.

 

Zur Erfüllung des Kinderwunsches kann versucht werden, aus dem Hodengewebe Samenzellen zu gewinnen. Eine solche Hodenbiopsie wird als TESE (Testikuläre Spermienextraktion) bezeichnet. Hierzu wird in einem kurzen operativen Eingriff in Kurznarkose eine kleine Gewebeprobe aus dem Hoden entnommen und in mehreren Portionen tiefgefroren. Lassen sich nach dem Test-Auftauen einer Probenportion Spermien finden, kann eine ICSI-Behandlung geplant werden, bei der dann eine weitere Probenportion verwendet wird. Das tiefgefrorene Material ist für mehrere Behandlungszyklen ausreichend.
Natürlich kommt diese Methode auch für Männer in Betracht, die sich sterilisieren ließen und nun einen Kinderwunsch haben.
Wenn das Hodengewebe jedoch so stark geschädigt wurde, dass sich auch in der Hodenbiopsie keine Spermien nachweisen lassen, besteht leider keinerlei Hoffnung auf ein biologisch eigenes Kind. Diesen Paaren können mit sehr guten Erfolgschancen Therapien mit Spendersamen empfohlen werden.

Solo Mama und homosexuelle Frauenpaare

Immer mehr Frauen entscheiden sich für den Weg alleinerziehend Mutter zu werden. Die Gründe hierfür können sehr unterschielich sein. Vielleicht fehlt der richtige Partner bzw. die richtige Partnerin für ein gemeinsames Kind oder die Frau möchte lieber ganz alleine für das Aufziehen des Kindes verantwortlich sein. Ob es für Sie die richtige Zeit oder überhaupt die richtige Entscheidung ist, alleine ein Kind zu bekommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Viele Frauen entscheiden sich erst nach vielen Jahren des Träumens, doch noch den richtigen Partnr zu finden, für die Solo Mutterschaft. Wir in der KinderwunschPraxis stehen allen Frauen für ein unverbindliches Beratungsgespräch zur Verfügung und begleiten Sie gerne auf dem Weg zur Single Mama.

Sowohl homosexuellen weiblichen Paaren, als auch Solo Mamas stehen in der KinderwunschPraxis verschiedene donogene Therapien mit tiefgefrorenem Sperma aus speziellen Samenbanken zur Verfügung. Lesen Sie hierzu gerne unseren Eintrag unter Spendersamentherapie (Donogene Insemination, IVF oder ICSI) für heterosexuelle/homosexuelle Paare und alleinstehende Frauen

Social Freezing

Social Freezing – wenn der Kinderwunsch erst später erfüllt werden soll

Die Fruchtbarkeit der Frau wird im Wesentlichen von der Vitalität ihrer Eizellen bestimmt. Das Einfrieren bewahrt die Eizellen vor dem Altern: Ihre Qualität bleibt uneingeschränkt erhalten. Viele Frauen wollen aufgrund verschiedener Lebensumstände eine Verschiebung der Mutterschaft auf „später“. Die Gründe hierfür können sehr unterschiedlich sein. Leider „tickt“ die biologische Uhr von Frau und Mann unterschiedlich schnell. Die Fruchtbarkeit der Frau hängt vom Zustand ihrer Eizellen ab.
Je jünger die Eizellen sind, desto besser ist ihre Qualität.
Der Ablauf der Behandlung entspricht in der ersten Phase dem einer IVF-Behandlung. Durch eine Hormonbehandlung werden die Eierstöcke zur Eizellbildung angeregt. Die Stimulation und das Wachstum der Follikel werden mittels Ultraschall kontrolliert. Sind ausreichend große Eibläschen vorhanden, so werden die Eizellen in einem kurzen Eingriff über die Scheide punktiert und im Labor vitrifiziert.

 

Bei der Vitrifikation werden die empfindlichen Zellen so schnell in flüssigem Stickstoff eingefroren, dass keine Schäden an der Zellmembran entstehen, alle physikalischen Prozesse zum Stillstand kommen und so die Konservierung über Jahre ermöglicht wird. Damit für die spätere Realisierung des Kinderwunsches, auch in höherem Alter, ausreichend gefrorene Eizellen zur Verfügung stehen, können mehrere Behandlungen erforderlich sein. Ca. 15-20 Eizellen werden als Depot empfohlen. Aus medizinischer Sicht liegt das ideale Alter für eine Schwangerschaft zwischen 18 und 25. Hier haben die Eizellen die höchste Qualität. Bereits ab dem 30. Lebensjahr nehmen die Eizellvitalität und damit die Fruchtbarkeit ab, mit Beginn des 35. Lebensjahres sogar sehr schnell.

Kryozyklus

Beim sogenannten Kryozyklus wird auf die kryokonservierten Zellen zurückgegriffen, welche aufgetaut und in die Gebärmutter transferiert werden. Meist erfolgt der Transfer im spontanen Zyklus, d.h. ohne vorherige Stimulation. Der Transfer ist daher zumindest körperlich einfach und kaum belastend. Ergänzend kann es sinnvoll sein, die äußere Hülle des Embryos zu verdünnen.
Dieses Verfahren (siehe Assisted Hatching) erleichtert das Schlüpfen des Embryos

zur Einnistung. Wir empfehlen auch hier den Transfer eines gut entwickelten Embryos. Ihr Arzt/Ärztin in der KinderwunschPraxis wird mit Ihnen das geeignete Verfahren und die Anzahl der aufzutauenden Zellen und zu transferierenden Embryonen individuell besprechen. Wir benötigen zum Auftau die schriftliche Zustimmung beider Partner.